Dachverbandspreis 2025

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Aus dem Wald direkt aufs Siegertreppchen: Jugendvertretung Mössingen gewinnt 1. Platz 

Was tun, wenn illegale Wild Trails den Wald gefährden, Konflikte mit Spaziergängern eskalieren und gefährliche Routen zum Risiko für alle werden? In Mössingen hatte die Jugendvertretung eine klare Antwort: selbst aktiv werden. Mit Beharrlichkeit, Verhandlungsgeschick und echtem Körpereinsatz machten sich die Jugendlichen daran, einen legalen Mountainbike Trail zu schaffen – und überzeugten damit nicht nur ihre Stadt, sondern auch den Dachverband der Jugendgemeinderäte BW. 

Anfang April wurde ihr Projekt vom Dachverband der Jugendgremien Baden-Württemberg mit dem renommierten Dachverbandspreis 2025 ausgezeichnet. Der Preis, der jährlich für besonders wegweisende Projekte vergeben wird, ist mit 1.000 Euro dotiert und wird durch die Jugendstiftung Baden-Württemberg gefördert. 

„Wir haben gezeigt, dass man als Jugend nicht nur kritisieren, sondern gestalten kann – mit Rücksicht auf alle Beteiligten“, sagt Jakob Maximilian Schill, der die Bewerbung einreichte. Der legale Trail ist dabei nur das sichtbare Ergebnis. Dahinter stehen Jahre voller Gespräche mit Behörden, Budgetpläne, Anträge – und nicht zuletzt Schaufel, Schweiß und echte Überzeugung. 

Auch Elif Aysu Karayagiz und Jonas Dehmel, die Vorsitzenden des Dachverbands, zeigen sich begeistert: „Diese Projektgruppe ist ein Paradebeispiel für gelebte Jugendbeteiligung. Sie haben über Jahre hinweg dranbleiben müssen, Kompromisse gefunden, Verantwortung übernommen und selbst mitangepackt. Der Trail in Mössingen steht jetzt – und mit ihm ein starkes Zeichen für alle Jugendgremien im Land.“ 

Die Jugendvertretung Mössingen beweist, dass Engagement, Mut und Ausdauer mehr bewegen können als bloße Worte. Ihr Projekt ist nicht nur ein Beitrag zum Freizeitangebot – sondern ein Beweis dafür, wie Jugendliche ihre Umwelt aktiv und nachhaltig mitgestalten können. 

Platz 2 für Horb: Jugendgemeinderat macht Menstruation zum Thema 

„Tabuthema Menstruation? Von wegen!“ – unter diesem Motto setzte der Jugendgemeinderat Horb ein starkes Zeichen für mehr Offenheit und Gleichberechtigung. Gemeinsam mit der Drogeriemarktkette dm startete das Gremium ein Projekt, das alle weiterführenden Schulen in Horb mit kostenfreien Menstruationsartikeln versorgt. Die Produkte liegen offen auf den Schultoiletten aus und werden regelmäßig von Schulsozialarbeiter:innen aufgefüllt. 

Besonders stark: Auch ein junger Mann war Teil der Projektgruppe – ein deutliches Signal, dass Menstruation alle etwas angeht. Für dieses wichtige Engagement wurde der Jugendgemeinderat Horb mit dem zweiten Platz des Dachverbandspreises 2025 ausgezeichnet.  

Platz 3 für Ludwigsburg: Politik trifft Pizza – Jugendgemeinderat macht Politik nahbar  

Mit ihrer Veranstaltungsreihe „Pizza & Politik“ brachte der Jugendgemeinderat Ludwigsburg zur Bundestagswahl frischen Schwung in die politische Bildung. In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung lud das Gremium 180 Jugendliche ein, um direkt mit Kandidierenden der großen Bundestagsfraktionen sowie dem BSW ins Gespräch zu kommen. 

Nach einem interaktiven Einstieg mit Quiz und Fragerunde diskutierten die Jugendlichen auf dem Podium zu den Themen Migration und Klimawandel. Anschließend ging es an Thementische zu Wirtschaft, Sozialem sowie Außen- und Sicherheitspolitik – offen, direkt und auf Augenhöhe. Beim gemeinsamen Pizzaessen wurde der Austausch locker vertieft. 

Für dieses gelungene Format erhielt der JGR Ludwigsburg den dritten Platz des Dachverbandspreises 2025. Ein Projekt, das zeigt: Politische Bildung kann spannend, greifbar – und lecker sein.