Jugendgemeinderätinnen vernetzen engagierte Frauen im Vorfeld der Kommunalwahlen

|Dachverband

Eine neue Plattform soll politikinteressierte junge Frauen überparteilich vernetzen

Am Wochenende vom 11.11. auf den 12.11. tauschten sich engagierte junge Frauen aus ganz Baden-Württemberg im Stadtarchiv Mannheim, dem MARCHIVUM, aus, um die Gründung eines überparteilichen Mädchennetzwerks vorzubereiten. Dazu eingeladen hatte der Dachverband der Jugendgemeinderäte Baden-Württemberg e.V.

So wurden lebhafte Diskussionen geführt, darunter die Frage, welche Veranstaltungsformate für junge Frauen ansprechend sind, welche politischen Themen sie beschäftigen und wie der öffentliche Auftritt des Netzwerks gestaltet werden soll. Elif Aysu Karayagiz, Vorsitzende für Externes beim Dachverband, definiert den Anspruch, „wir geben allen Interessierten die Chance, die Strukturen des Netzwerks mitzugestalten“. Ella Böpple, Beisitzerin, ergänzt ihren ersten Eindruck, so habe sie nicht damit gerechnet, dass sich Teilnehmerinnen Sportturniere als Format wünschen würden, könne sich aber eine Umsetzung sehr gut vorstellen.“

Eingeladen waren auch Vertreterinnen bereits bestehender Frauennetzwerke. Die Gastrednerin Irina Bonn von Young BPW präsentierte in ihrem Vortrag „Netzwerken: Wie und warum?“ die These, dass Männer und Frauen unterschiedlich Netzwerken. Corinna Schneider vom Landesfrauenrat skizzierte die historische Entwicklung der Rolle der Frauen in den Parlamenten und machte deutlich, dass es noch Verbesserungsbedarf gibt.

Das entstehende Netzwerk soll zukünftig als Plattform dienen, um sich auch persönlich fortzubilden. Den Auftakt dazu machten Fabienne Djadi, Alice van Scoter, Inga Waizenegger und Leila Adjemi in drei verschiedenen Workshopformaten.

Am zweiten Tag konnten sich die Teilnehmerinnen aktiv vernetzen, unter anderem bei einem

Worldcafe. Frauen aus verschiedenen Bereichen der Kommunal- und Landespolitik sowie dem Kultur- und Wissenschaftsbereich initiierten Gespräche zu ihren jeweiligen Domänen. Ein besonderer Dank geht an die Heilbronner Gemeinderätin Isabell Steidel, Inga Schwörer vom Nationaltheater Mannheim, Natalie Kocbek von der Konrad Adenauer Stiftung sowie Madeleine Le und Isabell Cormona-Schneider von der Friedrich-Ebert Stiftung für ihre Beiträge.

Die positive Atmosphäre, die auch am Sonntag anhielt, wurde maßgeblich vom Veranstaltungsort beeinflusst. Die lichtdurchfluteten Räume des Marchivums zeigen eindrucksvoll, was aus einem ehemaligen Bunker entstehen kann. Gestaltungswille und Kreativität sind nun auch beim Umbau der Parlamente gefragt, hin zu einem Arbeitsumfeld, das mehr weibliche Politikerinnen eine Karriere ermöglicht. Zu diesem Zweck wird das Mädchennetzwerk ganz offiziell im März 2024 in Stuttgart gegründet.