Bundeskonferenz der Jugendbeteiligungsgremien

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Bis vor kurzem waren neben Baden-Württemberg fünf weitere Bundesländer (Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen sowie Thüringen), besser gesagt ihre jeweiligen Dachverbände, Einzelkämpfer wenn es um die Vernetzung und Förderung von kommunalen Jugendgremien ging. 2022 gelang der Durchbruch. Die Bundeskonferenz der Jugendbeteiligungsgremien (BuKo) hat das Ziel die landesweit vernetzten Jugendparlamentarier zusammenzubringen und Raum für Austausch zu schaffen, um die Anliegen der Jugend in Deutschland zu bündeln.

Nach der Auftaktveranstaltung im Mai 2022 in Düsseldorf beim Kinder- und Jugendrat Nordrhein-Westfalen, begrüßte der Dachverband der Jugendgemeinderäte Baden-Württemberg e.V die Jugendlichen in der Landeshauptstadt Stuttgart. Zwischen Freitag, dem 09. Dezember 2022 und Sonntag, den 11. Dezember 2022 trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aus allen Dachverbänden in der Kulturinsel Stuttgart Bad-Cannstatt. Ein ganz besonderer Gast waren die Vertreter des frisch gegründeten Dachverband in Brandenburg.

Herausstechend war die Wahl der neuen stellvertretenden Bundessprecherin, Maia Areerasd, aus Nordrhein-Westfalen. Weiter wurden die Kernaufgaben und die Priorisierung diskutiert und welche Erwartungshaltung die Dachverbände gegenüber der BuKo haben. Die detaillierte Arbeit zu Themen wie beispielsweise Finanzen und Social Media soll in der Zukunft in den neu besetzten und beschlossenen Ausschüssen erfolgen.

Der Freitag begann mit einem Kennenlernen und der Eröffnung der Konferenz durch den Bundessprecher, Reinhard Langer. Die Tagesordnung wurde bestätigt, und einige Berichte konnten vorgetragen werden. Da viele Teilnehmer eine mehrstündige Anreise hinter sich hatten, wurde das offizielle Freitagsprogramm nach dieser kurzen Phase beendet. Die Abendstunden dienten für persönlichen Austausch und einer intensiven Kennenlernphase unter den Teilnehmern und Teilnehmerinnen.

Der zweite Tag verlief aufgrund wichtiger Grundsatzdebatten anders als geplant. Satzungsänderungen wurden diskutiert, als stellvertretende Sprecherin wurde Maia Areerasd (NRW) von der Konferenz gewählt und auch die Ausschüsse konnten konstituiert werden. Eine größere Debatte, welche sich gegen Mittag des zweiten Tages ereignete, unterbrach die vorgesehene Tagesordnung. Die Teilnehmer nahmen sich Zeit, um sich mit dem Kernaufgaben und der Priorisierung der Konferenz zu beschäftigen. Das Ergebnis dieser Debatte: Die BuKo dient in Zukunft weiterhin dem Austausch und Vernetzung, sowie der Positionierung zu jugendpolitischen Themen gegenüber den Akteuren auf Bundesebene. „Wir dürfen uns vor allem in der Gründungs- und Etablierungsphase nicht selbst überschätzen. Unsere Kapazitäten sollten wir zwar vollkommen ausschöpfen, jedoch dürfen wir nicht versuchen mehr zu wollen, als wir können“, so ein Vertreter aus NRW. „Diese Unterbrechung der Tagesordnung darf nicht falsch verstanden werden“, sagte Marcell Völgyi Leinberger, Pressesprecher aus BaWü. „Es war wichtig, dass allen bewusst wird unser Fokus liegt. Sonst wäre die Verwirrung riesig“, so der Pressesprecher weiter.

Ein diskussionsgeladener zweiter Tag endete mit der geplanten Weihnachtsfeier des Dachverbandes Baden-Württemberg, wo sich die Vertreter der BuKo mit anderen Jugendgemeinderäten aus Baden-Württemberg und der Initiative Jugendparlament e.V. austauschen konnten.

Der wichtigste Punkt des Sonntages und damit des letzten Tages, bestand aus dem offiziellen Austausch mit der Initiative Jugendparlament e.V. Diskutiert wurde eine eventuelle Kooperation der beiden Vereine, sowie die Möglichkeiten der gegenseitigen Kompetenzergänzung. Im Stimmungsbild zeigte sich, dass eine zukünftige Zusammenarbeit beider Organisationen nichts im Wege stehen solle. Der Vorsitzende der Initiative Jugendparlament, Rubén Giuliano, freute sich, dass er dem Bundessprecher der BuKo das erste Handbuch zur Gründung von Jugendparlamenten überreichen konnte. Dieses wurde im Rahmen der Europäischen Partizipationskonferenz mit Jugendparlamentariern und Interessierten aus Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein erarbeitet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass – auch wenn nicht alles nach Plan lief – das Wochenende in Stuttgart  notwendig war, um die Essenz der Bundeskonferenz zu definieren und die knappen Ressourcen gezielt auf die Bedürfnisse der Jugendparlamentarier anzupassen. Dafür dankt der Dachverband der Jugendgemeinderäte Baden-Württemberg allen Teilnehmern für ihre aktive Mitarbeit und insbesondere dem Deutschen Kinderhilfswerk für die Bereitstellung von Fördermitteln. Die nächste Konferenz findet im zweiten Quartal 2023 statt.